Unsere Tagungen
Einmal im Jahr, in der Regel im Juni, veranstaltet die Gesellschaft für Agrargeschichte eine ein- oder zweitägige Konferenz. Meist handelt es sich dabei um thematisch eingegrenzte Tagungen mit epochenübergreifendem Charakter. Dabei steht immer die Aktualität der Forschungsergebnisse im Vordergrund.
Die Teilnahme ist stets auch Nichtmitgliedern und allgemein Interessierten möglich.
Die Jahrestagung 2025 findet am Freitag, 27. Juni, im DLG-Haus in Frankfurt (Eschborner Landstraße 122) statt und beschäftigt sich mit dem Thema:
Bauernkrieg 2025: Rezeption und museale Vermittlung
Profil der Tagung:
„Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, ein offizielles Geschichtsbild unseres Landes zu malen. Ich halte es aber für meine Aufgabe, an wesentliche Stationen und Momente deutscher Geschichte zu erinnern − und danach zu fragen, was sie für uns heute bedeuten und möglicherweise auch für unsere Zukunft.“
Mit diesen Worten reihte der damalige Bundespräsident Johannes Rau in seiner Rede anlässlich der 475-Jahr-Feier der Memminger Zwölf Artikel der Bauernschaft die Bedeutung der Beschwerdeschriften der Aufständischen als Wegmarke für Partizipation und Mitsprache in die Reihe derjenigen Ereignisse ein, die im Rahmen von Jubiläen gewürdigt werden sollten. Ist das öffentliche Erinnern an den Bauernkrieg von 1525 aktuell dazu geeignet, solche kritische Selbstvergewisserung anzuregen, ohne den Akteuren vor 500 Jahren historisch unangemessene Motive zu unterstellen? Wie produktiv der fünfhundertste Jahrestag für die aktuelle historische Forschung ist, zeigt die Tatsache, dass sich mehrere wissenschaftliche Konferenzen mit dem dramatischen Geschehen von 1525 befasst haben. Außerdem sind drei neue Gesamtdarstellungen erschienen. Hinzu kommen die großen Landesausstellungen in Thüringen und Baden-Württemberg, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Ergebnisse der aktuellen Forschung einem breiten, historisch interessierten Publikum zu vermitteln. Die Jahrestagung der GfA wird sich kritisch damit auseinandersetzen, welche Vorstellung von ländlicher Welt und von politischer Partizipation der Landbevölkerung in diesen Landesausstellungen, in Museen und Filmen vermittelt werden.
Programm
11:00 Stefan Brakensiek / Niels Grüne / Ira Spieker
Begrüßung und Einführung ins Tagungsprogramm
11:15 Prof. Dr. Gerd Schwerhoff (TU Dresden)
500 Jahre Bauernkrieg – Innovative Forschungen und öffentliches Erinnern im Widerstreit?
12:00 Dr. Nora Hilgert (Landesausstellung Thüringen, Mühlhausen)
Thomas Müntzer Movie-Star – Wie ein radikaler Prediger des Bauernkrieges Filmgeschichte schrieb
12:45 Mittagspause mit Imbiss
13:30 Lea Wegner (Bauernkriegsmuseum Böblingen)
Kein Bauer, kein Krieg, keine Objekte? – Zur Musealisierung des Bauernkrieges
14:15 Dr. Susanne Kimmig-Völkner (Mühlhäuser Museen)
Zur Erinnerung des Bauernkriegs. Rezeption ausstellen
15:00 Kaffeepause
15:15 Dr. Marco Veronesi (Landesmuseum Württemberg in Stuttgart)
Der Bauernkrieg und seine Rezeption, ca. 1970-2025
16:00 Abschlussdiskussion
16.30 Verleihung des Nachwuchspreises der Gesellschaft für Agrargeschichte
16:45 Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Agrargeschichte
Once a year, usually in June, the GfA organizes a conference. Mostly the conferences are characterized by a conceptual framework, comprehensive approaches and presentations regarding different periods. Highest priority is up-to-dateness of the research results. Attendance is open regardless of membership.

Tagungen der GfA
Doing Unequality – Praktiken der Ungleichheit in der ländlichen Gesellschaft des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit
Totgesagte leben länger? Geschichte und Aktualität ländlicher Gemeingüter in vergleichender Perspektive
Demographischer Wandel in ländlichen Gesellschaften - Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Klimawandel und Agrarentwicklung in Mitteleuropa vom Mittelalter bis in die Moderne
Agrarforschung im Nationalsozialismus. Beispiele für systemgerechte Programmatik und Praxis
Arbeitskreis für Agrargeschichte 1994-2012
Vor seinem Zusammenschluss mit der GfA im Jahr 2013 hat der Arbeitskreis für Agrargeschichte jährliche Tagungen veranstaltet. Zahlreiche der Beiträge sind als Sammelbände veröffentlicht worden.